Lexikon

Aufmerksamkeitsdefizitstörung (ADHS)

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zählt zur Gruppe der Verhaltens- und emotionalen Störungen welche im Kinder und Jugendalter beginnen. ADHS äußert sich durch unter anderem durch Probleme mit der Aufmerksamkeit, der Impulsivität und der Selbstregulation. Zudem kommt manchmal eine starke körperliche Unruhe (Hyperaktivität) hinzu.

Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS)

Die Abkürzung ADS bedeutet AufmerksamkeitsDefizitSyndrom und hier liegen Auffälligkeiten in den Aufmerksamkeitsfunktionen und eine mangelnde Impulssteuerung vor.

Ambulante Anschlusstherapie

Bei der ambulanten Anschlusstherapie werden die therapeutischen und medizinischen Angebote der Rehabilitation wohnortnah und/oder zu Hause durchgeführt.

Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)

ALS gehört in den Bereich der Motoneuron-Krankheiten und ist eine nicht heilbare sowie fortschreitende Erkrankung des motorischen Nervensystems. Anfangs bemerken Betroffene eine Gangunsicherheit und Schwäche in den Beinen. Typische Beschwerden zu Beginn sind auch Muskelkrämpfe in der Wanden- und Beinmuskulatur.

Artikulations­schwäche / Aussprachschwäche (Sigmatismus)

Artikulationsstörungen wie z.B. das Lispeln sind Abweichungen bei der Aussprache von Lauten oder Lautverbindungen. Diese haben ihren Ursprung in sprechmotorischen Problemen. Bei der Artikulationsstörung entspricht die Bildung eines oder mehrere Laute nicht dem „Standardmuster“ einer Sprache. Das bedeutet, dass ein Laut nicht oder falsch gebildet wird. Am häufigsten sind im Deutschen die Zischlaute (z.B. s, z, sch, ch …) davon betroffen. Diese Auffälligkeit wird auch als „Sigmatismus“ bezeichnet und kommt in verschiedenen Ausprägungen vor.

Auditive Wahrnehmungs­störung (AVWS)

Unter der auditiven Wahrnehmungsstörung – auch AVWS genannt – versteht man Probleme beim Hören ohne dass das Ohr geschädigt ist. Das schlechte Hören wird dadurch hervorgerufen, dass das Gehörte nicht richtig weiterverarbeitet wird. Die Störung kommt bei Kindern und Erwachsenen vor.

Cochlea Implantat

Elektronisches Implantat, welches als Prothese bei einem geschädigtem Gehör, aber noch intaktem Gehörnerv verwendet wird.

Demenz

Der Begriff „Demenz“ (lat. Dementia) bedeutet sinngemäß „ohne Geist“. Demenzerkrankungen werden durch einen Abbau der geistigen Funktionen beschrieben, die dazu führen, dass Alltagskompetenzen mit der Zeit verloren gehen. Hauptmerkmal einer Demenzerkrankung ist eine Verschlechterung der geistigen Fähigkeiten. Zusätzlich treten auch Sprach- und Orientierungsprobleme auf. Meist treten Begleiterscheinungen wie eine Änderung des Verhaltens und der Persönlichkeit auf.

Bei Demenzerkrankungen kommt es zu Störungen in folgenden Bereichen:

  • Gedächtnis
  • Denken
  • Sprache
  • Orientierung
  • Verhalten/Persönlichkeit

Dysgrammatismus

Gehört zum Bereich der Sprachentwicklungsstörung; Es beschreibt die Teilproblematik einer Spracherwerbsstörung. Bezeichnend hier ist es, dass Kinder nicht in der Lage sind, Sätze altersgemäß zu bilden.

Beispiele sind:

  • Du sitzt → du sitze
  • Ich gehe gerne in die Schule → Ich gerne in die Schule gehen

Dyslalie

Dyslalie ist ein Sammelbegriff, welcher Störungen der Aussprache / Artikulation beschreibt. Stammeln wäre hierzu eine Beschreibung.

Funktionelle endoskopische Schluck-Untersuchung (FEES)

FEES ist die Abkürzung für die funktionelle endoskopische Schluck-Untersuchung. Dabei wird ein dünnes, flexibles Endoskop durch die Nase eingeführt. Damit können von außen nicht sichtbaren Vorgänge des Schluckvorganges beobachtet und bei Bedarf auch gefilmt werden. Bei der Endoskopie können die Funktionen der am Schlucken beteiligten Strukturen einzeln und unabhängig beurteilt werden: Beispielsweise können das Öffnen und Schließen der Stimmlippen oder der Verschluss des Nasenraumes überprüft werden.

Funktionelle orofaziale Störungen (Myofunktionelle Störungen) (MFSt)

Eine myofunktionelle Störung im Gesichtsbereich ist durch ein Muskelungleichgewicht gekennzeichntet. Dieses vor allem im Bereich der Zungen- und Lippenmuskulatur, aber auch weiterer Gesichtsmuskulatur. Typische Zeichen sind ein offener Mund, eine interdentale Zungenruhelage, ein offener Biss und ein nach vorne gerichtetes Schluckmuster.

Integrativen Lerntherapie

Die Integrative Lerntheraprie ist eine pädagogisch-psychologische Förderung. Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Lern- und Leistungsstörungen oder Lernschwächen werden hier betreut und im Vordergrund stehen hierbei seine Kompetenzen und Stärken.

Kehlkopfresektion (Laryngektomie)

Hier sprechen wir von einer Operation, bei der der Kehlkopf oder Teile dessen entfernt werden. In den meisten Fällen ist eine Krebserkrankung des Kehlkopfes der Grund für einen solchen Eingriff.
Die Folge einer vollständigen Entfernung des Kehlkopfes ist zum einen die Trennung von Atem- und Speiseweg und zum anderen der Verlust der natürlichen Stimmgebung. Die Atmung erfolgt nun nicht mehr natürlich über Mund und Nase, sondern mittels eines Tracheostomas – einer Öffnung am unteren Halsende.

Kindliche Stimmstörung (kindliche Dysphonie)

Eine Dysphonie ist eine Störung der Stimme. Stimmstörungen bei Kindern entstehen meist durch einen übermäßigen oder falschen Stimmgebrauch. Ein Beispiel dafür sind auch Schreikinder und eine daraus resultierende Heiserkeit.

Konzentrations­schwäche

Unter Konzentrationsschwäche oder Konzentrationsstörung versteht man die verringerte Fähigkeit sich über einen längeren Zeitraum mit einer bestimmten Aufgabe zu befassen. Betroffenen lassen sich leicht durch äußere Reize wie Geräusche oder Gerüche ablenken und ihre Gedanken schweifen schnell(er) ab.

Legasthenie / Lese- und Rechtschreib­schwäche (LRS)

Legasthenie bzw. Lese- und Rechtschreibschwäche bezeichnet eine Schwäche beim Erlernen der Schriftsprache. Diese wird nicht durch eine allgemeine Beeinträchtigung der geistigen Entwicklungs-, Umfelds- oder Unterrichtsbedingungen erklärt.

Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (LKGS)

Die Lippen-Kiefer-Gaumensegel-Spalten bilden eine Gruppe von angeborenen Fehlbildungen. Diese zählt zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen beim Menschen. Ihnen ist gemeinsam, dass sich in der Embryonalentwicklung Teile der Mundpartie nicht normal entwickeln.

Lispeln ([s], [z]),

Lispeln ist eine Form der Dyslalie. und die Bezeichnung für die Lautbildungsschwäche der Zischlaute s, sch und ch.

(Morbus) Parkinson

Morbus Parkinson ist eine langsam fortschreitende Erkrankung des Nervensystems und des Gehirns. Durch den kontinuierlichen Verlust bestimmter Nervenzellen wird diese Erkrankung gekennzeichnet.

Multiple Sklerose (MS)

Die multiple Sklerose (MS) oder Encephalomyelitis disseminata (ED) ist eine autoimmune, chronisch-entzündliche neurologische Erkrankung mit unterschiedlichen Verlaufsformen. Aus diesem Grund wird sie auch „Die Krankheit mit tausend Gesichtern“ genannt.

Näseln (Rhinophonie / Rhinolalie)

Unter Rhinophonie versteht man Störungen des Stimmklanges durch eine zu geringe oder übermäßige Nutzung des nasalen Klangraumes. Rhinophonien treten unter anderem als organische Störungen bei Lähmungserscheinungen des Gaumensegels, bei Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten oder als funktionelle Störungen auf.

Phonologische Störung (fehlende Buchstaben)

Unter dem Begriff versteht man die nicht altersentsprechende Verwendung von Lauten. Die Kinder können die Laute häufig sprechen oder nachahmen. Allerdings setzen sie die Laute im Wort nicht oder nicht an der richtigen Stelle ein. Bei phonologischen Aussprachestörungen kommt es zu sogenannten Lautauslassungen (z.B. „Apfe“ statt ) oder Lautvertauschungen (z.B. „Tinderdarten“ statt à /t/ statt /k/ und /d/ statt /g/). Seltener auch zu Lauthinzufügungen. In der Regel können die Kinder die Ziellaute motorisch bilden, wissen jedoch nicht, in welchen Wörtern sie sie gebrauchen müssen.

Poltern

Poltern zeigt sich in schnellem und / oder unregelmäßig Sprechtempo. Es treten dabei Auslassungen, Verschmelzungen und artikulatorische Veränderungen von Lauten, Silben, Wörtern und Phrasen auf: „gsan awnch auwan fan“ (Gestern Abend bin ich auf der Autobahn gefahren).

Das Sprechen wird dadurch schwer- bis phasenweise unverständlich. Zusätzlich entstehen sehr häufig Wiederholungen von Silben, Wörtern und Satzteilen, oder lockeren Lautwiederholungen: „Chill, cheiß ni nich“ (Ich will- ich weiß ni-nicht).

Rechenschwäche / Rechenstörung (Dyskalkulie)

Hierunter versteht man eine Beeinträchtigung des arithmetischen Denkens. Schon im Kindergartenalter entwickeln Kinder ein Verständnis für Zahlen und Mengen. Dyskalkulie beschreibt eine ausgeprägte Schwierigkeit beim Erlernen des Rechnens.

Rehabilitation

Rehabilitation oder kurz Reha, bezeichnet allgemein eine Wiedereingliederung. Konkret handelt es sich um Maßnahmen zur medizinischen Wiederherstellung, beruflichen Wiederbefähigung und sozialen Wiedereingliederung.

Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

Als Schädel-Hirn-Trauma oder Schädel-Hirn-Verletzung bezeichnet man jede Verletzung des Gehirns aufgrund einer äußeren Krafteinwirkung.

Schlafapnoe / Schlafbezogene Atmungsstörung (SA)

Das Schlafapnoe-Syndrom (SAS), zeichnet sich durch eine periodische Atemstörungen (Atemstillstände (Apnoen) und/oder Minderbelüftung der Lunge (alveoläre Hypoventilation)) während des Schlafs aus.

Schlaganfall / Hirnschlag (Apoplex)

Der Schlaganfall ist eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn. Im gravierendsten Verlauf sterben so viele Gehirnzellen ab, dass der Patient bleibende Schäden wie Lähmungen oder Sprachstörungen davonträgt.

Schluckstörung (Dysphagie)

In Deutschland ist jeder fünfte bis sechste Mensch über 55 Jahren davon von Schluckstörungen betroffen. Dysphagie beschreibt Probleme bei der Aufnahme von fester Nahrung und Flüssigkeiten, welche die Lebensqualität der Betroffenen stark mindern. Statt Genuss und Lebensfreude geht mit Essen und Trinken die ständige Gefahr des Verschluckens / Erstickens einher.

Schnappatmung

Dies bedeutet eine Störung der Atmung bzw. Eine Schwäche der Atemmuskulatur. Störungen können bei der Lungenbelüftung auftreten, durch die Ansammlung von Sekret durch mangelnde körperliche Bewegung und verminderten Hustenstoß sowie eine zunehmende Steifigkeit des Brustkorbs aufgrund flacherer Atmung.

Sprachentwicklungs­störung (SES)

Unter einer Sprachentwicklungsstörung versteht man sowohl eine inhaltliche als auch eine zeitliche und nicht altersentsprechende Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten eines Kindes. Im Unterschied zu dem übergeordneten Begriff Sprachstörung ist bei einer SES das System Sprache betroffen.

Sprachentwicklungsverzögerungen (SEV)

Hier handelt es sich um eine Verzögerung oder Störung des Spracherwerbs beim Kind. Betroffen sein können sowohl Ebenen des Sprachverständnisses und/oder die Sprachproduktion des Kindes.

Sprachstörungen (Aphasie)

Aphasien treten nach dem abgeschlossenen Spracherwerb auf oder nach Erkrankungen. Krankheitsbilder können ein Schlaganfall, ein Schädel-Hirn-Trauma, eine Gehirnblutung nach Venenthrombose, Tumor, entzündlichen Erkrankungen, Intoxikation sein. Sie verursachen – in unterschiedlichen Schweregrande – Probleme beim sprechen, verstehen, schreiben und lesen aber auch in nichtsprachlichen Bereichen.

Sprechapraxie

Die Sprechapraxie wird als Störung der sprechmotorischen Programmierungsprozesse beschrieben. Verursacht wird diese Sprechstörung meist durch Infarkte der linken mittleren Hirnarterie.

Sprechstörung (Dysarthrie)

Eine Sprechstörung oder ein Sprechfehler ist die Unfähigkeit, Sprachlaute korrekt und fließend zu artikulieren. Im Gegensatz zur Sprachstörung sind hier nur die motorisch-artikulatorischen Fertigkeiten beeinträchtigt, das Sprachvermögen an sich ist jedoch intakt. Sprach- und Sprechstörung können auch gemeinsam auftreten.

Stimmstörungen (Dysphonie)

Eine Stimmstörung liegt vor, wenn die Leistungsfähigkeit der Stimme eingeschränkt ist. Meist verändert sich hierdurch auf der Klang der Stimme. Meist sind die Gründe für die Stimmstörung harmlos und liegen im falschen Gebrauch der Stimme.

Stottern

Hier sprechen wir von einer Störung des Redeflusses. Diese wird durch häufige Unterbrechungen des Sprechablaufs, durch Wiederholungen von Lauten, Silben und Wörtern gekennzeichnet.

Trachealkanüle

Bei einer Tracheotomie wird durch einen kleinen Einschnitt in Hals und Luftröhre ein künstlicher Luftweg geschaffen, der dem Patienten die Atmung ermöglicht. Die daraus entstehende Öffnung, das sogenannte Stoma, wird durch das Einlegen einer Trachealkanüle gesichert.

Tumorresektion (im Hals- Kopfbereich)

Die Resektion ist eine operative Entfernung bestimmter Gewebeteile eines Organs oder auch eines Tumors.